arbeitsreicher Saisonabschluss
Am 4. Oktober endete für die Wasserwacht Schondorf nach einer coronabedingt außergewöhnlichen Saison der reguläre Wachdienst. Das stürmische Wetter am Samstag und die Abschlussprüfung des Bootsführer-Lehrgangs des Bezirksverbandes Oberbayern sorgten abschließend noch einmal für reichlich Wirbel und Arbeit:
Über 20 Lehrgangsteilnehmer aus ganz Oberbayern waren bereits um 9:00 früh zur theoretischen und praktischen Prüfung angetreten, um spätnachmittags das Befähigungszeugnis zum Führen eines Motorrettungsbootes mit nach Hause zu nehmen (was leider nicht allen Prüflingen gelang). Während eine Gruppe in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr Schondorf die theoretische Prüfung absolvierte, „durfte“ die zweite Gruppe den Prüfern an unserer Wasserrettungsstation Ihre Knotenkenntnisse demonstrieren. Nach der Mittagspause mussten abschließend in der praktischen Prüfung diverse Fahrmanöver bestanden werden.
Zeitgleich zur Bootsführerprüfung hatte unsere Wachmannschaft zwei Sachbergungen zu erledigen, die am Vortag wegen des stürmischen Wetters und des starken Wellenganges nicht sicher durchzuführen waren: als erster Auftrag war ein am Samstag von seiner Boje losgerissenes Segelboot wieder an seine „Heimatboje“ vor Schondorf zu schleppen. Das Boot war mangels Kenntnis des Eigners und Liegeplatzes provisorisch an einer freien Boje zwischengeparkt worden.
Der zweite Einsatz stellte uns vor größere Probleme: am Ostufer bei Breitbrunn hatte sich ebenso am Vortag ein Kajütboot von seiner Boje losgerissen und war im flachen Wasser auf Grund gelaufen. Kiel und Ruder steckten mehrere Dezimeter tief im steinigen Untergrund fest, so dass im Zuge der Bergung die Gefahr bestand, dass der Bootsrumpf beschädigt wird oder sogar Kiel bzw. Ruder brechen.
Der auflandige Wind, der für unseren Propeller gefährlich niedrige Wasserstand, kaum Bewegungsraum aufgrund der Lage der Einsatzstelle im dicht besetzten Bojenfeld und das mehrfache Anbringen und Umsetzen der Schleppleinen brachten Bootsführer und Wasserretter ins Schwitzen. Nach mehr als 2 Stunden und diversen Anläufen konnte das Segelboot letztendlich befreit und ins tiefe Wasser gezogen werden.
Einer ersten Sichtung nach hat das Segelboot seinen unfreiwilligen „Landgang“ ohne großen Schaden überstanden und auch unser Bootspropeller hat die Bergung unbeschädigt überlebt. Den Einsatzkräften blieb im Anschluss nach dem mühsamen Einsatz leider noch die undankbare Aufgabe, die benutzten Neoprenanzüge, -handschuhe und -füsslinge aus Infektionsschutzgründen zu desinfizieren und außerdem sämtliche Leinen wieder aufzuschießen.
Ende der Wachsaison – was nun?
Die Wasserrettungsstationen am Ammersee sind von nun an bis ca. Mitte/Ende April nächsten Jahres nicht mehr besetzt. Im Notfall alarmiert uns die Integrierte Leitstelle (Notruf 112), wie ansonsten außerhalb unserer Dienstzeiten üblich, über Alarmmelder, so dass wir innerhalb weniger Minuten an der Station sind und mit unserem Rettungsboot ausrücken können.